Unser Chor hat nun seine erste vollständige Probe mit Jamulus absolviert. Auch wenn es sich noch ungewohnt anfühlt, war es dennoch schön, wieder zusammen mit den anderen Sängern über das Internet zu proben und sie im Gegensatz zu Zoom auch zu hören.

 

Unser Chorleiter Frank Wilke hat an den Jamulus Workshops der Deutschen Chorjugend mit Joe Völker und am Workshop des Fränkischen Sängerbunds, der von Franny Fuchs, Mario Frei und Kilian Stein angeboten worden war, teilgenommen. Diese Workshops waren zum einen sehr hilfreich und sehr proxisorientiert. Zum einen wurden die Möglichkeiten und auch die Grenzen des Online-Probens mit Jamulus, aber auch Probendidaktiv angesprochen.
Frank Wilke hat sich auch noch weiter in das Thema eingearbeitet, wobei ihm zugute kam, dass er hauptberuflich als IT-Architekt tätig ist. Die Vorbereitung für die Chöre der Chorgemeinschaften umfassten folgende Tätigkeiten:
  • das Aufsetzen eines eigenen Jamulus Servers
  • das Erarbeiten von Empfehlungen inklusive Testen von geeignetem Audio-Equipment für die Sänger. Wichtig war hier der Blick auf die Kosten, sowie auf die Funktion. Die deutliche Empfehlung war für unsere Chöre die Nutzung von dynamischen Gesangsmikrofonen, die auch bei Auftritten genutzt werden könnten
  • Durchführung einer ersten Einführung für die Sänger mit allgemeinen Informationen über das Tool und die Voraussetzungen
  • Beratung und IT-technische Unterstützung der Sänger bei der Beschaffung und Installation der Software und des Audio-Equipments
  • Auswahl geeigneter Literatur und Erarbeiten einer passenden Probendidaktik
Am 21.April war es dann soweit: es fand eine Einführung in das Tool über Zoom statt, danach wurde nach Jamulus gewechselt. Hier führten die Sänger die besprochenen Einstellungen durch. Leider gab es bei einzelnen Sängern technische Probleme, dazu kamen noch Netzwerkprobleme beim Chorleiter. Auch die Bridge von Jamulus nach Zoom auf einem zweiten Rechner lief nach einem Softwareupdate am Vortag nicht mehr zuverlässig.
Zum Abschluß konnte der Chor, geführt vom Metronom, die ersten drei Stücke aus dem bestehenden Repertoire singen. Bei einem der drei Stücke, das sehr rhythmisch und etwas schneller ist, waren die Grenzen der Probenarbeit mit Jamulus spürbar. Einige der Stücke, die in den Zoom Proben erarbeitet wurden, können im Zusammenklang hoffentlich im Sommer im Zusammenklang geprobt werden. Langsamere und homophone Stücke lassen sich sehr gut proben.
Das Metronom erwies sich als hilfreich, insbesondere da kein Dirigat stattfand, da Zoom nicht parallel genutzt wurde. Aber auch die Nutzung des Metronoms war doch für einige Sänger noch ungewohnt, ebenso wir der Klang und die vorhandene, wenn auch geringe Latenz.
Am 25. April fand dann die erste Probe in Jamulus statt. Nach einem ersten Einsingen in Zoom wechselte der Chor nach Jamulus. Nach dem Lösen technischer Probleme konnten fast alle Sänger an der Probe teilnehmen. Die anderen konnten immerhin den Chor proben hören. Es wurden zwei langsamere neue Stücke begonnen mit dem Hinblick auf die Spezifika der Probe in Jamulus. Zum Abschluss sang der Chor ein Stück aus dem Bestand, das in der Vorwoche nur mäßig klappte, jetzt mit Erfolg.
Wir rechnen damit, dass es noch einige Proben dauern wird, bis die Probenarbeit effektiv ohne Probleme laufen wird. Aus der Erfahrung zeigt sich auch, dass es auch hilfreich wäre, einen technischen Ansprechpartner im Chor während der Probe zu haben, der den Sängern hilft, ihre technischen Probleme zu lösen und damit den Chorleiter zu entlasten.
Chorleiter Wilke ist glücklich, dass der gesamte Chor den Aufwand und die Kosten nicht scheute, um zusammen in Jamulus singen zu können.
Trotz der anfänglichen Probleme zogen die meisten Sänger ein positives Fazit und freuen sich auf die erweiterten Möglichkeiten der Probenarbeit über das Internet, die natürlich eine Präsenzprobe nicht ersetzen kann.